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Interview mit der Autorin Kristina Herzog

planlos.in-Rätseltouren: Behind the Scenes

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Wer einmal eine Stadtrallye von planlos.in gespielt hat, weiß, dass alle Rätsel immer in eine Geschichte eingebettet sind. Dabei orientieren sich unsere Autorinnen und Autoren gern an historischen Personen und Orten. Dadurch können die Rätsel wirklich nur vor Ort gelöst werden.


Wir haben unsere Rätseltour-Autorin Kristina Herzog interviewt, um euch einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.


planlos.in: Liebe Kristina, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Kristina: Sehr gerne 😊

p. Du bist Autorin, Bloggerin und Mutter; wie kriegst du deinen Alltag unter einen Hut?

K: Nun, meine Kinder sind inzwischen nicht mehr so klein, sodass das alles deutlich einfacher ist als vor ein paar Jahren. Aber ohne gute Planung und konkrete Formulierung meiner Wochenziele wäre das sicher deutlich komplizierter.

p: Wie bist du als Rechtswissenschaftlerin zum Schreiben gekommen?

K: Geschichten waren schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens und im Geheimen habe ich bereits sehr früh davon geträumt, selbst zu schreiben. Manchmal braucht es aber einen Schubs, um den Mut zu haben, diese Träume auch zu verwirklichen. Bei mir war das eine schwere gesundheitliche Krise, die mich in die Situation gebracht hat, zu fragen, ob ich mit meinen Lebensentscheidungen zufrieden wäre, wenn es jetzt ein Ende gefunden hätte. Ich war es nicht, also habe ich die Konsequenzen gezogen.

p: Würdest du dich wieder so entscheiden?

K: Auf jeden Fall!

p: In welchen Genres fühlst du dich zu Hause?

K: Mein erstes Buch „Führers Vermächtnis“ ist ein Politthriller, danach folgten mit „Abschiedskonzert“, „Haremsblut “ und „In tödlicher Gesellschaft“ einige Krimis und mit „Was der Morgen verspricht“, „Was die Hoffnung bringt“ und „Was das Herz erträumt“ habe ich mich an historische Familiensagas getraut. Jedes von ihnen fühlt sich gut an.

p: Was liest du gerade?

K: Ich habe gerade „Fourth Wing“ und “The seven husbands of Evelyn Hugo” beendet und lese mich derzeit durch die Oxford-Tearoom-Reihe von H.Y. Hanna.

p: Was macht für dich ein gelungenes Buch aus?

K: Wenn das Buch es schafft, mich mitzureißen, sodass ich es nicht aus der Hand legen kann, wenn es Emotionen hervorruft, positive wie negative, dann ist das für mich ein Qualitätskriterium. Das Sahnehäubchen ist es dann, wenn es nachhallt und mich so berührt, dass ich noch eine Weile daran denken muss.

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p: Liebst du Routine und Rituale oder schreibst du eher drauflos?

K: Nachdem ich in diesem Sommer sehr viel verreist und unterwegs war, habe ich gemerkt, dass ich mich auch wieder freue, ein wenig mehr Routine zu haben. Allerdings brauche ich jetzt keine Energietänze oder bestimmte Beschwörungen, ohne die ich nicht schreiben kann, sondern eher gute Planung und Vorbereitung des jeweiligen Projekts, damit ich so richtig in den Schreibflow komme.

p: Wie sieht für dich ein normaler Schreibtag aus?

K: Jeder Tag ist anders, je nachdem, in welchem Stadium des Projekts ich mich gerade befinde. Im Moment zum Beispiel bin ich gerade dabei, mein neues Buch zu plotten. Das schließt Recherche, Figurenentwicklung, Handlungsplanung ein. Ich setze mich also morgens früh an den Schreibtisch und lege los. Während der Woche bin ich zuständig fürs Kochen, sodass ich dadurch eine längere Pause mache, und Luft und Bewegung müssen ja auch zwischendurch sein, aber dann geht es weiter. Der Abend gehört für gewöhnlich der Familie.

p: Womit prokrastinierst du am liebsten?

K: Youtube-Videos und lesen

p: Hast du Lieblingswörter?

K: Nein, ich versuche, gerecht zu sein 😉

p: Wie viel von dir steckt in deinen Geschichten?

K: Ich arbeite jetzt keine Traumata durchs Schreiben auf, aber meine Werte und Ansichten stecken natürlich immer zu einem Teil in allem, was ich tue.

p: Wie gehst du mit Kritik zu deinen Werken um?

K: Es kommt darauf an, wie sie geäußert wird. Wenn sie konstruktiv ist, finde ich sie durchaus wertvoll.

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Bau der Dampflok bei Borsig von Paul Friedrich Meyerheim cc

p: Wie entstand deine Zusammenarbeit mit planlos.in?

K: Ein Kurzkrimi von mir war in einer Anthologie, bei der es Geschichten aus jedem Berliner Bezirk gab. Jonas hatte damals über die Herausgeberin angefragt, ob jemand Lust hätte, eine Rätseltour zu schreiben. Hatte ich. Ich liebe gute Geschichten, Rätsel, Spiele und Erkunden. Insofern war das ein gutes Match. And the rest is history.

p: Worin siehst du den Unterschied, einen Roman oder eine Rätseltour zu verfassen?

K: Beides braucht eine gute Geschichte. Während der Plot für ein Buch natürlich sehr umfangreich ist, ist meine Herangehensweise an eine Rätseltour eine andere. Hier stimme ich die Geschichte auf den Ort ab, sehe, was historisch für diese spezielle Ecke relevant ist. In Berlin gibt es da ja haufenweise Material. Bei den Rätseln arbeite ich gerne mit meinem Mann zusammen. Er liebt Quizzes , Codes und Rätsel und ist mir daher eine große Unterstützung.

p: Woher kam deine Inspiration zur Rätseltour „Tanz auf dem Vulkan“?

K: Ganz klar aus der Umgebung. Rund um die Hackeschen Höfe war während der zwanziger Jahre viel los und Marlene Dietrich dort sehr aktiv, also lag es nah, eine Geschichte rund um ihr Leben zu schreiben.

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Marlene Dietrich im Film “Der Blaue Engel” cc

p: Und wie war das bei „Rennen um die Weltherrschaft“?

K: Hier wurde ich von der Nähe zu den Borsigwerken und dem Schloss, in dem die Humboldt-Brüder aufgewachsen sind, die beide in Tegel liegen, inspiriert. Es war toll, zu recherchieren und all die Fakten zusammenzutragen, die die der Rätseltour zugrunde liegende Geschichte rund gemacht haben.

p: Spielst du gelegentlich auch eine Rätseltour deiner Kolleginnen oder Kollegen?

K: Na klar. Wie gesagt: Ich liebe Rätsel und gute Geschichten und ich finde die Touren, die planlos anbietet alle sehr gut.

p: Woran arbeitest du zurzeit?

K: Am ersten Band einer neuen Historical Romance-Reihe, die in Preußen spielt. Nebenbei arbeite ich aber auch an der Ausfeilung meiner Schreibworkshops, die ich im Herbst wieder im Aldiana Club Ampflwang halten werde. Und ich arbeite eng mit der Sprecherin zusammen, die gerade die letzten beiden Hörbücher der Sternberg-Saga einspricht. Es wird also nicht langweilig …

p: Das klingt alles andere als langweilig! Vielen Dank für all deine Auskünfte. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinen weiteren Vorhaben.


Wenn ihr mehr über Kristina erfahren möchtet, schaut einfach auf ihrer Homepage vorbei!


Weitere Informationen über die klugen Köpfe hinter unseren Rätseltouren könnt ihr auf der Autorenseite nachlesen und alle Berliner Stadtspiele findet ihr hier.


Dieses Interview entstand im September 2023